Neugründung einer solidarischen Landwirtschaft auf dem Ringstedtenhof
Mitglied werden!
Infoveranstaltung am 16.03.2023 von 18 bis 20 Uhr
Wir bitten um Anmeldung: info@vereinlandwege.de
Was wird gegründet?
Eine Gemüsegärtnerei mit einem echt alternativen Vermarktungskonzept – der Solidarischen Landwirtschaft (kurz Solawi)
Was ist eine Solidarische Landwirtschaft?
„Das Ideal einer Solidarischen Landwirtschaft ist ein vielseitiger bäuerlicher Betrieb, der einen Kreis von Menschen mit gesunden Lebensmitteln versorgt.
Diese Gruppe von Menschen finanziert die landwirtschaftliche Tätigkeit, teilt sich die Ernte und trägt die Risiken gemeinsam mit dem Bauern.
Sie werden so zu Mit-Bauern in „ihrem“ Betrieb und tragen dadurch Verantwortung für ein Stück Erde, für die Art und Weise, wie diese bewirtschaftet wird und dafür, dass sie auch in Zukunft fruchtbar bleibt.“
Quelle: Stephanie Wild (Hrsg): Sich die Ernte teilen, 1. Auflage 2012.
Was heißt das konkret?
Wir suchen eine Gruppe von Menschen, die ein Jahr Mitglied in unserer Solawi werden wollen. Jede*r zahlt ein Mitgliederbeitrag und finanziert damit die Kosten der Gärtnerei. Im Gegenzug erhält man wöchentlich einen Teil der Ernte. Dieser besteht aus leckerem, frischem und saisonalem Gemüse.
Welche Vorteile habe ich als Mitglied in der Solawi?
- Jede Woche frisches, vielfältiges, saisonales und regionales Biogemüse
- Transparenz gewinnen: wissen wo und wie das Gemüse angebaut wird, wer es anbaut und zu welchen Kosten dies geschieht
- Wir halten alle auf dem Laufendem: was aktuell in der Gärtnerei ansteht und alle Mitglieder werden einbezogen z.B. in Entscheidungen, welches Gemüse angebaut werden soll
- Jede*r darf vorbeikommen, um zu schauen und jede*r der möchte, darf gerne mit Anpacken
Was ist unser Vorteil von der Solawi?
- Wir erhalten Planungssicherheit und die Möglichkeit der Unterstützung durch eine Gemeinschaft.
- Das Risiko wird geteilt, das die landwirtschaftliche Produktion mit sich bringt (z.B. schwankende Ernte auf Grund von Witterungsbedingungen).
- Die Menschen in der Landwirtschaft erhalten ein gesichertes Einkommen und somit die Möglichkeit, uns einer gesunden Form der Landwirtschaft zu widmen.
Was für Gemüse bekomme ich als Mitglied?
Ein sogenannter Ernteanteil besteht jede Woche aus fünf bis acht unterschiedlichen Gemüsekulturen. Im Sommer z.B. Salate, Kräuter, Spinat, Tomaten und Gurken. Im Winter Lagergemüse wie Karotten, Kartoffeln oder Rote Bete, aber auch Frischgemüse aus dem Gewächshaus wie Spinat oder Feldsalat. Insgesamt werden im Jahr mehr als 40 verschiedene Gemüsekulturen angebaut.
Wie groß ist ein Ernteanteil?
Ein normaler Ernteanteil besteht aus ca. 2-3 kg Gemüse in der Woche. Dies entspricht etwa der Menge, die 2 erwachsene Personen in der Woche verbrauchen.
Ein Single Ernteanteil besteht aus der Menge Gemüse, die etwa eine Person in der Woche verbraucht.
Was kostet ein Ernteanteil?
Ein Ernteanteil kostet im Monat 80 Euro. Ein halber Ernteanteil (Single Anteil) kostet 45 Euro im Monat
Wann kann ich meinen Anteil abholen?
Jeden Freitag zwischen 12 und 20 Uhr auf dem Ringstedtenhof.
Alle zukünftigen Mitglieder sind sie herzlich eingeladen an folgenden Terminen teilzunehmen:
- Hofrundgang, Einweisung und Feldbegehung am 2. Mai um 16:00 Uhr
- Feldbegehung mit anschließendem Pizzabacken im Lehmbackofen Freitag den 30. Juli um 16:00 Uhr
- Mitmachtag – wer möchte darf jeden ersten Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr (Juni bis Oktober) mitgärtnern.
- gemeinsame Ernte der Kartoffeln und Möhren (Termin kurzfristig)
- Erntedankfest (Termin folgt)
- Sauerkraut machen (Termin folgt)
Wer gründet die Solawi?
Mein Name ist Johannes Burka, ich gründe die Solawi innerhalb des Vereins Landwege e.V. (später GmbH).
Nach dem Studium der ökologischen Agrarwissenschaften habe ich den Beruf Landwirt gelernt. Auf meinem Ausbildungsbetrieb am Bodensee begeisterte ich mich für den Gemüseanbau. Kurze Zeit später übernahm ich die Leitung der Gemüsegärtnerei, wofür ich acht Jahre verantwortlich war.
Mit dem Wunsch einer Veränderung bin ich nun mit meiner Familie nach Lübeck gezogen.
Auf der Suche nach einer neuen Aufgabe bin ich mit dem Landwege e.V. zusammengekommen. Hier werde ich mit meinem Kollegen Lukas Nossenheim die Landwirtschaft neu ausrichten.
Das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft begeistert mich schon lange. Ich bin sehr froh, dieses Konzept hier in die Tat umsetzen zu dürfen.
Ich möchte gerne eine wunderschöne Gemüsegärtnerei aufbauen, in der gesundes gutes Biogemüse wächst. Dabei werde ich Methoden einer regenerativen Landwirtschaft anwenden, um dadurch den Humus anzureichern, als auch die Artenvielfalt zu fördern.
Sehr gerne arbeite ich mit einer Vielzahl von Menschen zusammen. Neben der Mitarbeit von Fachkräften möchte ich Gärtner*innen ausbilden. Auch möchte ich Quereinsteigern die Möglichkeit geben, sich beruflich umzuorientieren. Aber auch Praktikant*innen oder anderen freiwilligen Helfer*innen möchte ich die Möglichkeit bieten, hier in die Gärtnerei einzutauchen, um neue Erfahrungen zu machen.
Das erste Solawi Jahr
Für das erste Jahr haben wir 30 Ernteanteile zu vergeben. Als Mitglied würden wir uns sehr über ihr Feedback freuen, denn im ersten Jahr gibt es noch viel, das sich einspielen muss und noch verbessert werden kann. Wer möchte, darf uns gerne mit seinen Fähigkeiten unterstützen. Unser Ziel ist es, eine erfolgreiche Solawi zu entwickeln sowohl für sie als Mitglied als auch für uns als Betrieb.
Wir freuen uns, wenn wir Interesse geweckt haben, beim Gründungsjahr der Solawi mit dabei zu sein!
Für alle weiteren Fragen sind Sie herzlich zu unserer Infoveranstaltung eingeladen
am 16.03.2023 von 18 bis 20 Uhr
Wer sich bereits sicher ist, beim ersten Solawi Jahr dabei sein zu wollen, sendet bitte ebnfalls eine E-Mail an: info@vereinlandwege.de
Noch ein paar Worte zu den zukünftigen Veränderungen beim Landwege e.V. und dem JNH Ringstedtenhof
Der seit 30 Jahren unterverpachtete Betrieb, die bisherige Ringstedthof GbR, wird ab Herbst 2023 wieder komplett zurück an den Landwege e.V. übergehen. Für die Hofstelle und die 80 ha großen landwirtschaftlichen Flächen wurde in diesem Zuge ein neues Konzept erarbeitet und der Hof wird in den kommenden Jahren neugestaltet. Die ökologische Landwirtschaft nach BIOLAND-Richtlinien soll zukünftig als GmbH betrieben werden.
Der Hof wird umgestaltet und vielfältiger werden, so dass die Schulklassen, welche täglich den Hof besuchen, noch besser mit der Landwirtschaft in Kontakt kommen können und die Bildungsarbeit noch vielfältiger wird. Die Schüler*innen sollen Landwirtschaft in all ihren Facetten erleben, auf einem real wirtschaftenden Betrieb.
Auch für Besucher und Nachbarn wird der Ringstedtenhof wieder attraktiver werden. Der Hofladen wird nach einer Sanierung wieder eröffnet und ein Hofcafé ist in Planung. Ebenso wird ein Wegenetz mit vielen Informationen rund um die Hofstelle entstehen.
Das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft ist für uns dabei ein erster wichtiger Baustein, der dazu beitragen soll, dass die Nachbarn um den Ringstedtenhof konkret teilhaben können an der ökologischen Landwirtschaft in ihrer unmittelbaren Umgebung.